Stell dir ein Fußballspiel ohne Regeln vor. Jeder läuft kreuz und quer, keiner weiß, was erlaubt ist und was nicht. Mal zählt ein Tor, mal nicht. Das Ergebnis: Chaos, Frust und am Ende verliert jeder die Lust am Spiel.
Genau so ist es auch in Unternehmen. Ob bewusst oder unbewusst – jedes Unternehmen hat Spielregeln. Manche sind klar ausgesprochen, viele jedoch nur unausgesprochen. Und das führt oft zu Missverständnissen, Konflikten und Unzufriedenheit.
Warum Spielregeln so wichtig sind
Spielregeln geben Orientierung. Sie schaffen Klarheit, wie Zusammenarbeit funktioniert, wie Entscheidungen getroffen werden und was im Miteinander zählt. Mit klaren Spielregeln entsteht ein Rahmen, in dem Mitarbeiter sich frei bewegen können – ohne Angst, "etwas falsch zu machen".
Kurz gesagt:
- Spielregeln geben Sicherheit.
- Sie verhindern Reibungsverluste.
- Sie stärken das Vertrauen.
- Sie machen dein Unternehmen schneller, effizienter und attraktiver.
Ohne Regeln passiert Folgendes: Jeder spielt nach seinen eigenen Vorstellungen. Der eine arbeitet "Pi mal Daumen", der andere extrem genau. Der eine informiert sofort, der andere nie. Und schon prallen Welten aufeinander.
Unbewusste Spielregeln – die unsichtbaren Stolperfallen
Spannend ist: Auch wenn du keine offiziellen Regeln festgelegt hast, gibt es sie trotzdem. Unbewusste Spielregeln entstehen automatisch – durch das Verhalten der Führungskräfte, durch "so macht man das hier", durch jahrelange Gewohnheiten.
Zwei Beispiele:
Wenn der Chef jeden Abend um 22 Uhr noch E-Mails schreibt, entsteht eine unbewusste Regel: „Hier wird rund um die Uhr gearbeitet.“
Wenn Fehler totgeschwiegen werden, lautet die Spielregel: „Bloß nicht auffallen, lieber verstecken.“
Das Problem: Diese unbewussten Spielregeln sind selten förderlich. Sie sabotieren gute Zusammenarbeit und verhindern, dass ein Team sein volles Potenzial entfaltet.
Bewusste Spielregeln schaffen – so geht’s
Die gute Nachricht: Du kannst die Spielregeln in deinem Unternehmen bewusst gestalten. Und das ist einfacher, als du denkst.
1. Bestandsaufnahme machen
Frag dein Team: Welche unausgesprochenen Regeln erleben wir im Alltag? Welche helfen uns, welche bremsen uns?
So wird schnell sichtbar, wo Veränderung nötig ist.
2. Gemeinsam Regeln entwickeln
Die besten Spielregeln entstehen nicht "von oben", sondern im Dialog. Setzt euch zusammen und klärt, wie ihr miteinander arbeiten wollt. Beispiele:
o Wie gehen wir mit Fehlern um?
o Wie schnell antworten wir auf E-Mails oder Chats?
o Wie geben wir Feedback?
3. Einfach und konkret halten
Spielregeln müssen verständlich, kurz und lebbar sein. Niemand braucht ein 30-seitiges Regelwerk. Lieber 5 klare Leitsätze, die jeder kennt und mitträgt.
4. Vorleben statt vorschreiben
Die wichtigste Regel: Führungskräfte müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn du selbst die Regeln brichst, sind sie sofort wertlos.
Das Ergebnis: Klarheit und Energie
Mit klaren Spielregeln weiß jeder, woran er ist. Es gibt weniger Missverständnisse, weniger Reibung und dafür mehr Energie für das Wesentliche: die gemeinsame Arbeit am Erfolg.
Spielregeln sind kein Korsett – sie sind ein Spielfeld. Sie schaffen Raum für Kreativität, Zusammenarbeit und Vertrauen. Und sie sorgen dafür, dass alle am selben Strang ziehen.
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👉 Mein Tipp an dich als Unternehmer: Nimm dir bewusst Zeit, die Spielregeln in deinem Unternehmen zu klären. Du wirst sehen, wie schnell das Klima besser wird, die Zusammenarbeit leichter läuft – und wie sehr dein Team dir dafür dankbar ist.
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